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Trotzdem - alles Anbiedern war vergeblich. Der Bankier Eduard von Nikolai bot mehr für die begehrte Liegenschaft und war den Nazis obendrein ein zuverlässigerer Parteigenosse.

Signale aus der Emigrantenszene in den USA, wonach es an der Zeit sei, die Seiten zu wechseln, beförderten Paul Hörbigers Karriere als Widerstandskämpfer. Und niemand hegte bis jetzt den geringsten Zweifel an seinem gut inszenierten Heldentum.

Bildrechte:
Österreichische Nationalbibliothek
http://data.onb.ac.at/rec/baa1252664
http://data.onb.ac.at/rec/baa1497005
http://data.onb.ac.at/rec/baa2937842
Österreichisches Staatsarchiv

HEIL HITLER! PAUL HÖRBIGER

Nicht-jüdische Künstler waren für die Propagandamaschinerie der Nazis eine leichte Beute. In der Euphorie, plötzlich mit Engagements überschwemmt zu werden, ging die Solidarität mit vertriebenen Kollegen nur allzu schnell verloren.
Mit ein paar hymnischen Zeilen an den „geliebten Führer“ verkauften viele ihre Seele. Nur wenige Jahre später behaupteten sie, immer schon gegen das Mörderregime gewesen zu sein.

Paul Hörbiger machte beim Schönfärben seiner Biographie keine Ausnahme. Wie schon in Berlin, war der 1940 nach Wien heimgekehrte Volksschauspieler seinen NS-Auftraggebern zu Diensten.

Im Speicher des Österreichischen Staatsarchivs sind auch die so genannten „Ariseure“ erfasst. Hier auf Paul Hörbigers Namen zu stoßen, der sich gleich nach Kriegsende als „Widerstandskämpfer“ rühmte, hat mich dann doch nachhaltig schockiert.

Archive lügen nicht. Paul Hörbiger wollte das Haus einer Jüdin günstig erwerben. Sie sei, so schrieb er an die NS-Vermögensverkehrsstelle, ins „feindliche Ausland“ verzogen und er benötige dieses Haus für sich und seine Kinder.

Auch Fotos lügen nicht.

Paul Hörbiger